Mittwoch, 16. Dezember 2009

Weihnachtszeit, Bayernzeit?

Hallo zusammen,

nach einigen Wochen der Enthaltsamkeit kehre ich in den Schoss der Bayern-Familie zurück. Wir werden heute mal die Hinrunde aus Bayern-Sicht betrachten, dazu wird es einige Anmerkungen meinerseits geben und ich werde versuchen mit einigen Glanzpunkten aus dem Interview-Alltag der Bayern-Spieler und Verantwortlichen aufwarten. Also seid gespannt und freut euch vielleicht auf die Herbstmeisterschaft, die wir möglicherweise völlig überraschend noch am Samstagabend mit einem Glühwein begiessen müssen.

Eine turbulente Halbserie wird am Wochenende beendet nach deren Verlauf der deutsche Rekordmeister plötzlich wieder ein ernsthafter Titlekandidat ist. Und möglicherweise zum ersten mal in der Geschichte ein Europapokal-Spiel an einem Samstag austrägt.

Mit Louis van Gaal wurde vor der Saison ein neuer Trainer verpflichtet, ein Fussballlehrer mit einem Plan, um möglicherweise eine Mannschaft zu entwickeln, die am Höhepunkt ihrer Ära den Titel der Champions-League gewinnen könnte. Er trat damit die Nachfolge des in München gefeierten, danach verspotteten und später sogar gefeurten Jürgen Klinsmann, an.
Dieser Jürgen Klinsmann hat mittlerweile in einem Zeitungsinterview zugeben müssen, dass die Partnerschaft zwischen ihm und dem FC Bayern vielleicht doch 10 Jahre zu früh für ihn kam.
Hoffentlich werden aus 10 Jahren eine Ewigkeit und niemand bei den Bayern kommt mehr auf die Idee den schwäbischen Blondschopf zu verpflichten.
Dann also Louis van Gaal, ein Holländer, per se schon mal nicht wirklich das was man sich für seinen Verein wünscht.(Diese Abneigung beschränkt sich natürlich nur auf den Fussball, weil die Holländer angeblich immer den schöneren Fussball spielen, und uns dafür auslachen. Wir lachen weil die nix gewinnen) Dazu noch ein Trainer, dessen grösster Triumph schon einige Zeit zurückliegt(19995 Sieger der Champions-Leauge). Halt! Er musste erst Erfahrungen sammeln. Und schon wieder war ein Trainer da, dessen Credo es ist eine ,Mannschaft entwickeln zu wollen, die am Ende ein System so perfekt beherrscht, das ebenbürtige Gegner oder auch Gegner, die personell vielleicht sogar besser besetzt sind, dadurch auch geschlagen werden können.

Nun war es in München aber so , dass in den letzten 2 Jahren aber andere Trainer versucht haben, ihre Ideen auch zu entwickeln und van Gaal musste nun Spieler "benutzen" ,die nicht von ihm gekauft oder gewollt waren. Dazu war und ist im übrigen immer noch der Kader zu gross.
Aus dieser Sicht sind natürlich die Vorraussetzungen für eine optimale Arbeit nicht gut. Dazu kommt, das in München ja gerne hochgelobt wird, und 2 Tage schon wieder verdammt wird.
Und am Samstag nach dem Spiel, die Sieger gefeiert werden und am Sonntag, die Spieler von der Bank oder der Tribüne gefragt werden, wann sie den gedenken den Verein zu verlassen.
Dazu muss Beckenbauer dann noch immer erzählen, was für ein fataler Fehler es war, Lucio und Ze Roberto zu verkaufen. Effenberg erzählt was über eine miserable Abwehr und Matthäus sagt eh zu allem was.(Was sagt er eigentlich zu Opel?)

Und was passiert, Bayern verliert beide Spiele in der Champions-Leauge gegen den französischen Meister, und plötzlich wird von jedem und allen alles in Frage gestellt, bzw, es wird schon nachgefrag, ob der Trainer das Wochenende überhaupt noch überstehen kann(Kicker nach dem 2.Bordeaux Spiel). Es findet eine JHV statt, die letzten 30 Jahre werden zurecht gefeiert, und plötzlich merkt Uli Hoeness, das die Fans gar nix gegen van Gaal haben. Plötzlich merkt er, dass man geduldiger sein muss, nicht mehr zu jedem Scheiss was sagen muss. Ich nenne das späte Erkenntniss. Und hätte bitteschön schon etwas früher kommen können.

Ok. Nun ist die Situation ja nicht ganz schlecht geworden. Durch ein Spiel, wie ich es die letzten 8 Jahre nicht gesehen habe! Wer anderer Meinung ist kann gerne was anderes behaupten.
Durch Siege in der Liga gegen Gegner, die man in solch einer Situation schlagen kann.
Und plötzlich ist wieder alles eitel Sonnenschein, und wir hoffen auf einen Abend auf dem Weihnachtsmarkt.

Bis am Samstag nach dem Spiel oder vielleicht davor

Michael Wurth

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